Welches Material wird für Strickwolle oder Häkelgarne verwendet?
Strickwolle und Häkelgarne können aus verschiedensten Fasern bestehen, die einzeln oder kombiniert wunderbare Garne ergeben.
Als klassische Garne werden häufig Schurwolle Produkte vom Schaf bezeichnet.
Merinowolle vom Merinoschaf ist deutlich weicher als "klassische" Schurwolle.
Als noch feiner und hochwertiger gelten dann Alpakawolle und Kaschmir Wolle.
Leicht und fluffig ist das Kernmerkmal der Mohairwolle.
Im Sommer werden dann gern Baumwolle oder Leinen verarbeitet.
Seide gilt als sehr hochwertig und gibt vielen Garnkompositionen einen besonderen Glanz.
Polyacryl und Polyamid sind "Plastikfasern", die viele Naturfasern robuster und strapazierfähiger machen. Ein wichtiger Faktor z.B. für Sockenwolle.
Was ist Merinowolle?
Riecht nicht, kratzt nicht, kühlt, wenn's warm ist, und wärmt, wenn's kalt ist – die Merinowolle ist perfekt als zweite „Haut“ des Menschen. Sie gehört zu den Feinwollen und hat von allen Schafwollsorten den höchsten Feinheitsgrad.
Die Herkunft der Merinowolle
Das Merinoschaf gehört zur Klasse der Feinwoll-Schafe und verdankt seinen Namen der nordafrikanischen Berberdynastie der Meriniden. Hier, zwischen Atlantik und Fes-Gebirge, fanden die flauschigen Tiere, die rund 1,40 Meter groß und bis zu 100 Kilogramm schwer werden können, die optimalen klimatischen Verhältnisse.
Im Mittelalter kamen die Schafe über Tunesien nach Spanien. Bis ins 18. Jahrhundert durften Merinoschafe ausschließlich in Spanien gezüchtet werden – man schaffte sich eine Art Monopol und nannte die Wolle denn auch gleich „spanische Wolle“. Eine Ausfuhr der Schafe war – bei Todesstrafe! – verboten.
Seit dem Fall des Monopols werden die Merinoschafe überall auf der Welt gezüchtet. Und der größte Lieferant für Merinowolle ist nun – Australien.
Eigenschaften der Merinowolle
Jedes Schaf kann zwischen zwei und drei Kilogramm Wolle pro Jahr liefern – in Ausnahmefällen sind sogar bis zu zehn Kilogramm möglich. Die Merinowolle ist stark gekräuselt, weich, leicht und sehr elastisch Farblich changiert sie zwischen weiß und beige, es gibt aber auch naturbraune und braun melierte Töne.
Die Merinowolle zeichnet sich durch eine Vielzahl exklusiver Eigenschaften aus. So trägt sie sich dank der Feinheit seiner Fasern sehr angenehm auf der Haut. Denn die dünnen Merinowolle-Fasern krümmen sich im Gegensatz zu den dickeren Wollfasern und kratzen dadurch deutlich weniger.